Hören Sie zu – dann hört man Ihnen zu!

“Was erwarten Sie von einem guten Gesprächspartner?” – Diese Frage habe ich an die Teilnehmer meines Seminars auf dem CiW-Kongress 2009 in Grainau gestellt.

Jeder Teilnehmer gab auf jeweils einer Karteikarte seine Antwort. Der Spitzenreiter war mit Abstand: “hört zu / kann zuhören”.

Bevor ich die Ergebnisse präsentiere, hier eine einzelne Karte:
gespraechspartner2

Hier die meistgenannten Ergebnisse der Umfrage:

  • 27 von 38 Stimmen: – hört zu / kann zuhören
  • 16 Stimmen: – Offenheit
  • 13 Stimmen: – aufmerksam, geht auf die Fragen des Gegenüber ein
  • 11 Stimmen: – freundlich
  • 10 Stimmen: – ehrlich – interessiert
  • 9 Stimmen: – Empathie – Humor

Salomo würde bei diesem Ergebnis beifällig nicken. Denn er präsentiert den Spitzenreiter “zuhören” und die Nr. 5 “ehrlich sein” in einem Atemzug:

“Ein Lügenzeuge wird zugrunde gehen; ein Mann aber, der zuhört, redet für lange Dauer.” (Sprüche 21,28)

Teil 1 heißt in unserem Sprachgebrauch “Lügen haben kurze Beine”. Ist also klar. Und warum hat ein guter Zuhörer “lange Beine”? Weil Gesprächspartner gute Zuhörer lieben! Für Claus Blickhan ist in seinem Buch Die sieben Gesprächsförderer das aktive Zuhören der erste Gesprächsförderer:
“Das erste, was Sie als guter Gesprächspartner lernen sollten, ist aktives Zuhören.” (Seite 29)

Die 5 Stufen des aktiven Zuhörens
Und was heißt aktiv zuhören? Wie geht das? Eine gute Hilfe sind die 5 Stufen des aktiven Zuhörens, die Blickhan in seinem Buch (S. 37) präsentiert:
“STUFE 1: Zuhören statt Weghören und -sehen: Blickkontakt, Zuwendung, Schweigen.
STUFE 2: Quittieren, bestätigen, dass der Partner redet: “Aha”, “Mhm”, Nicken, Halstungsecho, usw.
STUFE 3: Nachfragen: direkt oder indirekt, allgemein oder speziell.
STUFE 4: Wiederholen, WAS der Partner gesagt hat: Verbalisieren, Umschreiben, Klären, Zusammenfassen.
STUFE 5: Ansprechen der impliziten Aspekte und Gefühle: Verständnis, WIE es dem Partner geht.”

Zum Abschluss eine weitere ausgefüllte Karteikarte:
gespraechspartner1

 

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